TimeRide – Zeitreise in das geteilte Berlin

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Ich bin schon mein Leben lang fasziniert von der Idee einer Zeitreise. Ich habe unzählige Bücher zu dem Thema gelesen und fast alle Filme gesehen, die sich damit befassen. Da ich noch nie einem Zeitreisenden begegnet bin, habe ich mich allerdings damit abgefunden, dass wohl auch in Zukunft keine Zeitmaschinen gebaut werden.

Mit Virtual Reality bin ich nun meinem großen Zeitreisetraum ein großes Stück näher gekommen.

Seit diesem August gibt es nämlich TimeRide Berlin am alten Grenzübergang Checkpoint Charlie. Passend zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls haben Besucher die Chance, mit einer VR-Brille in die geteilte Stadt der 80er Jahre einzutauchen.
Ich bin 1987 von Hannover nach Berlin gezogen und habe die geteilte Stadt noch hautnah erlebt. Meine Söhne kennen sie nur noch aus Erzählungen und Geschichtsbüchern.

Gemeinsam mit meinem 13-jährigen Sohn und einer Freundin aus Berlin haben wir die virtuelle Zeitreise gewagt. Das Gesamtergebnis dauert ca. 45 Minuten, aufgeteilt in 3 Stationen.

In der ersten Station erleben wir den Blick durch die Mauer, mein Sohn und ich durch die Mauer getrennt. In zwei Filmen tauchen wir in das Ost- und West-Berlin der 80er Jahre ein.

Die zweite Station widmet sich den persönlichen Lebensgeschichten und Erinnerungen von drei Zeitzeugen. Im Anschluss daran, können wir uns entscheiden, wer uns bei der VR-Tour begleiten darf. Mein Sohn entscheidet sich sofort für den unangepassten Grenzgänger, ich mich für die nachdenkliche Architektin und meine Freundin für den aufmüpfigen Handwerker.

Mit Station 3 gelangen wir zum Herzstück, der Virtual Reality Tour. Wir nehmen Platz in einem 80er-Jahre Bus und setzen unsere VR-Brillen auf. Ich ziehe sie über meine Brillengläser, um scharf zu sehen. Die 20-minütige virtuelle Tour startet mit einer Kontrolle am Checkpoint Charlie und erinnert mich an die Zeiten, an denen ich manchmal Stunden lang an den Grenzübergängen warten musste. Mit der Stimme der Architektin im Ohr geht es an vielen Trabis vorbei über die Friedrichstraße und Leipziger Straße der 80er Jahre bis zum Palast der Republik, der inzwischen schon längst nicht mehr existiert. Die Tour endet mit Bildern vom Mauerfall.

Mein Sohn ist danach richtig aufgekratzt. Für uns drei ist es das erste Mal, dass wir Virtual Reality erlebt haben. Auf der gesamten Rückfahrt beschäftigt ihn das Thema noch und ich erkenne, dass diese Art der Geschichtsvermittlung viel tiefer berührt als es eine „normale“ Ausstellung kann. Sie eignet sich für Touristen genauso wie für Einheimische oder Schulklassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Virtual Reality zukünftig viele touristische Attraktionen bereichern wird.

Uns hat die virtuelle Zeitreise ins geteilte Berlin sehr gut gefallen. Wenn Ihr neugierig geworden seid, bekommt Ihr Tickets und weitere Infos unter www.timeride.de/berlin.

TimeRide gibt es übrigens auch in Köln, Dresden und München. In Köln kann man eine Tramfahrt zur Kaiserzeit erleben, in Dresden eine Kutschfahrt durch die barocke Stadt und in München eine „himmlische“ Zeitreise durch Bayern.

Mein Fazit: TimeRide ist eine beeindruckende touristische Attraktion, die dank Virtual Reality Geschichte zum Leben erweckt und Besucher in eine andere Epoche eintauchen lässt.

 Herzlichen Dank an TimeRide Berlin für diese ganz besondere Erfahrung.

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