Ein gelungener Auftakt für das Internationale Filmfest Potsdam
Vom 07.10. – 12.10.14 findet in Potsdam das 1. Internationale Filmfest unter der Schirmherrschaft von Volker Schlöndorff statt. Gestern Abend war die feierliche Eröffnung im Nikolaisaal. Kurz vor 18 Uhr begann das Blitzlichtgewitter, als die Vertreter der Jury wie Enie van de Meiklokjes und die Stars des Eröffnungsfilms wie Herbert Knaup und Michael Verhoeven sowie weitere prominente Organisatoren und Besucher eintrafen.
Im Saal führte Nina Eichinger charmant und sympathisch durch das abwechslungsreiche Programm. Neben den Eröffnungsreden und der Vorstellung der Jury und Organisatoren gab es auch gelungene künstlerische Einlagen mit dem Filmorchester Babelsberg und der Sopranistin Eva Lind.
Ein ganz besonderes Highlight für mich war die Vorführung des prämierten Kurzfilms „Sie heißt jetzt Lotte“ über eine dramatische Episode aus dem Leben der Prof. Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin des jüdischen Weltkongresses a.D., die selbst anwesend war.
Nach der Eröffnungsgala gab es einen Shuttle zum Festivalkino Thalia nach Babelsberg. Dort posierten die Ehrengäste erneut auf dem roten Teppich.
Nach einem kleinen Empfang hatte dann der Zuschauer die Qual der Wahl. Denn es gab gleich 3 Eröffnungsfilme: GLÜCKSKIND von Michael Verhoeven, JACK von Edward Berger und die Serie THE THIRD EYE von Christopher Haug.
Ich habe mich für GLÜCKSKIND entschieden und habe damit auf jeden Fall eine gute Wahl getroffen. Es ist die Geschichte eines verwahrlosten Sozialhilfeempfängers, der eines Tages ein Baby im Müll findet, Verantwortung für das kleine Mädchen übernimmt und dabei unverhofft Unterstützung von Nachbarn erhält. Der Film hat lustige Momente, stimmt nachdenklich und kommt nicht rührselig daher.
Im Anschluss an die Vorführung hat das Filmteam mit einer reichlich verwirrten Moderatorin Yvonne diskutiert und die Fragen der Zuschauer beantwortet.
Noch bis Sonntag werden insgesamt 40 Filme und Serien beim 1. Internationalen Filmfest Potsdam gezeigt. Schwerpunkt ist das Thema „Freundschaft und Verrat“. Das Besondere an diesem Festival ist die Bedeutung, die den Serien beigemessen wird. Sie erhalten die Aufmerksamkeit und Gleichberechtigung beim Filmfest, die sie im Alltag der Zuschauer längst haben.
Im Nikolaisaal und im Thalia-Kino blieben gestern leider noch viele Reihen leer. Nach diesem gelungenen Auftakt bin ich jedoch sicher, dass sich dieses Event herumspricht und in den nächsten Jahren deutlich mehr Aufmerksamkeit und Besucherinteresse erfahren wird. Denn dieses Festival richtet sich wirklich an die Zuschauer und punktet mit erschwinglichen Eintrittspreisen und speziellen Themenabenden wie dem Horror Dinner und der 20er Jahre Gala.
Mein Fazit: Das Internationale Filmfest Potsdam passt wunderbar in diese Stadt und zeigt mit der Einbeziehung von Serien ein ganz eigenes Profil. Ein intimes Festival, welches ich gerne weiterempfehle und ganz bestimmt auch nächstes Jahr wieder besuchen werde.
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